Böckingen
Böckinger Geschichte, kurz gefasst:
Böckingen verfügt über ein fundiertes Heimatbuch, das 1998 erschienen ist und den Ort in allen Facetten umfassend darstellt. Allen die sich intensiv mit Böckingen befassen wollen, ist ein Blick in dieses – leider inzwischen vergriffene – Buch zu empfehlen. Noch zu erhalten ist das neue Heimatbuch, in dem im Wesentlichen die Zeit von 1989 bis 2015 dargestellt wird.
Hier ein grober Überblick: Böckingen und Heilbronn- das ist eine lange Geschichte; eine Geschichte, die auch heute noch nicht zu Ende ist.
Um 90 n. Chr. errichteten die Römer am Neckarlimes bei Böckingen zur Sicherung des dortigen Flussüberganges ein Kastell. Dieses Kastell wurde aber nur ein gutes halbes Jahrhundert genutzt. Dann breitete sich Ruhe aus, bis 741 n. Chr. Heilbronn und 25 Jahre später (766) Böckingen im Lorscher Kodex erstmals ausdrücklich Erwähnung finden.
Man kann also fast von Zwillingsschwestern reden, Böckingen und Heilbronn existierten einträchtig nebeneinander, ihre Zentren lagen weniger als 3 Km voneinander entfernt. Dann setzte aber eine sehr ungleiche Entwicklung ein. Heilbronn stieg 1281 zur Stadt auf und erhielt 1333 das wichtige Recht, den Neckar nach Belieben wenden und kehren zu dürfen. Heilbronn gewann dadurch schnell die Oberhand und kaufte Böckingen nur wenig später (1342) einfach auf.
Knapp 30 Jahre weiter erlangte Heilbronn den Reichstadtstatus, Böckingen blieb aber ein Bauerndorf; ein kleiner Ort im Einflussgebiet von Heilbronn. Im Jahre 1525 machte aber Böckingen schlagartig von sich Reden, denn auch überregional sehr bekannte Figuren des Bauernkrieges stammten von hier: Die Schwarze Hofmännin und Jäcklein Rohrbach.
Mit der Mediatisierung 1802/03 als Heilbronn seine Reichsstadtfreiheit wieder verlor, erlangte Böckingen wieder seine Selbstständigkeit. Doch diese Selbstständigkeit gereichte Böckingen nicht zum Segen. Der Ort wuchs zwar deutlich und durfte sich ab 1919 sogar Stadt nennen.
Im Jahre 1929 beging Stadtschultheiß Adolf Alter sein 25 -jähriges Dienstjubiläum als Ortsvorstand in Böckingen. In dieser Zeit gingen in Böckingen wesentliche strukturelle Wandlungen vor sich. Durch das weitere Aufblühen von Heilbronn wurde die Kommune zur größten Arbeiterwohngemeinde Württembergs. Es wuchsen aber die kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Ansprüche in einer Weise, welche für Böckingen finanziell nicht zu verkraften waren.
Diese Probleme zwangen Böckingen wieder bei der großen Schwester anzuklopfen und um Eingemeindung zu bitten.
So kehrte Böckingen 1933 in den Schoß der Stadt Heilbronn zurück und hat heute knapp 22000 Einwohner.
Einwohner